DIE MOTORENBAUREIHE DEUTZ F1L 712

Der Deutz F1L 712 wurde in der weltweit ersten Motorenfabrik, welche 1876 mit der Produktion von Verbrennungsmotoren begann, gebaut. Der Ursprung lag in der Erfindung des Verbrennungsmotors durch Nicolaus August Otto (1832 – 1891), welcher 1864 die Firma Deutz gründete.

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Allgemeine Informationen zu Deutz F1L 712

Der Deutz Motor Modell F1L der 712-er Reihe wurde ab 1958 – 1964 in der Stückzahl von insgesamt ca. 20.750 in Köln hergestellt. Er ist der erste Nachfolger der 612-er-Reihe. Das Besondere am 712er-Motor ist die Erweiterung der Zylinderbohrung mit größerem Hubraum. Im Vergleich zu den 612er-Modellen kam zum Getriebe und der Hinterachse die Vorderachse in Portalbauweise für mehr Bodenfreiheit. Der 712-er ist ein stationär Motor, denn er wird ortsfest betrieben. Der Bautyp enthält die Informationen über den Motor (F= Fahrzeugmotor, 1= Zylinderzahl, L= Luftkühlung, 7= Baureihe (Ordnungszahl), 12= Kolbenhub in Zentimetern). Der Motor wurde zwischen 1958 und 1964 im Schlepper D15 (Deutz) verbaut. Der 712-er Motor ist ein Viertakt-Dieselmotor. Die Motorsteuerung dient zum Ansaugen der Frischgase bis zum Ausstoßen der Abgase. Beim Viertaktmotor geschieht dies in vier Takten (ansaugen, verdichten, arbeiten, ausstoßen). Verdichten und Arbeiten bewirken die Umwandlung von chemischer Energie (Verbrennung von gasförmigem Kraftstoff), die Erzeugung von thermischer Energie (Wärme) und mechanischer Energie. Die Gasverbrennung ist charakteristisch für Dieselmotoren. Das Gewicht des Motors in den Baujahren 1958 – 1964 beträgt 195 – 225 kg. Die D 15- Traktoren (Zugfahrzeuge) wurden hauptsächlich im Gartenbau eingesetzt und wiegen 830 kg. Das Viertakt-Motorenprinzip des historischen Deutz F1L- Modell ist heute noch für den Bau von Verbrennungsotoren maßgebend.

Ein sehr gut erhaltener, TÜV- geprüfter Traktor (mitteldeutsch: Trecker) kostet heute schätzungsweise bis zu 12330 Euro. Defekte oder demontierte Exemplare für Bastler kosten zwischen 1500 und 2000 Euro (geschätzt), je nach Zustand. Der Deutz Motor F1L 712 kostet schätzungsweise 2000 – 4000 Euro.

Technische Daten zum Motor Deutz F1L712 aus der Typentabelle

Typ (Bauart)F1L712
ZylinderR1
Bohrung / Hub (mm)95
Hubraum (cm³)851 U
Gewicht (KG)195 – 225
Länge/Breite/Höhe (cm)51/51/78
Verdichtung20:1
Bauzeit1958 – 1964
AnmT/x012 (1958-1959), T/x014 (1959-1964), T/x018 (1957-1964), T/x020 (1958-1960)
Leistung bei Drehzahl (PS(kW)/min-1)12/2150 F/x054 (1958-1959), 14/2300 – 2400 (1959-1964), 18/1800 (1957-1964), 20/2000 (1958-1960)
Drehmoment bei Drehzahl (mkp(Nm)/min-1)4,4/1700 (1958 – 1959), 4,7/1800 (1959 – 1964)
Effektiver Druck (bar)6,4
Preis / Wert (Euro)schätzungsweise 2000 – 4000 Euro

Welche Literatur ist bei der Reparatur und Restauration des Deutz F1L 712 wichtig?

Für den F1L712 relevante Literatur sind

  • das Werkstatthandbuch
  • die Ersatzteilliste
  • Bedienungsanleitung
  • Verzeichnis technischer Daten

Wie kann man das Werkstatthandbuch für den Traktor mit dem F1L712 erhalten?

Das Deutz F1L 712-Werkstatthandbuch kann nur kostenpflichtig online erworben werden.

Eine Bedienungsanleitung (Nummer H1055-7/4) und die Ersatzteilliste (Nummer Z1151-1/1) sind nur käuflich im Internet erhältlich. Bedienungsanleitungen sind für fast jeden Motoren-Bautyp einzeln auf der Webseite von Deutz als PDF-Datei erhältlich. Dort werden Angaben zur Wartung und Pflege des Motors sowie sämtliche verbaute Teile aufgeführt. Eine Aufzählung von derzeit erhältlichen Ersatzteilen sowie ein Verzeichnis technischer Daten ist auf der Webseite der Deutz-Traktoren zu finden.

Wieviel muss ich heute für den Deutz F1L 712 zahlen?

Der Preis liegt etwa zwischen 1000 und 6000 Euro.Die festlegung des Preises ist abhängig vom Erhaltungsustand sowie vom Ermessen desVerkäufers. Ein Sammlerwert des Deutz F1L 712 lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Ersatzteile sind neu und gebraucht zu kaufen.

Wo ist der Deutz F1L 712 heute erhältlich?

Er kann auf Gebrauchtwarenportalen (z. B. Internetversteigerungen) erworben werden.

Ist der historische Deutz F1L 712 in einem Museum ausgestellt?

Im Deutschen Traktoren- und Modellauto-Museum in Paderborn sowie im Technikum der DEUTZ AG (Motoren-Museum) kann er mit Führungen besichtigt werden.